Keine Wiesn für mich – 10 Gründe, die jede stillende Mama zum Lachen bringen
O’zapft is – aber nicht bei mir. Während halb München und ganz TikTok ins Bierzelt pilgern, sitze ich auf dem Sofa und stille mein Baby. Habe ich FOMO? Um ehrlich zu sein: nein. Wobei… so eine Riesenbrezn – die hätte ich jetzt schon sehr gern! Der Hunger kickt- Stillmamas wissen Bescheid 😉
Warum ich diese Jahr nicht aufs Oktoberfest gehe? Da gibt’s ein paar gute – okay, sehr gute – Gründe, das Oktoberfest dieses Jahr einfach zu skippen (…und wie gesagt, keiner davon hat mit fehlender Lust auf Brezn zu tun.)
Hier sind meine Top 10 Gründe, als stillende Mama das Oktoberfest sausen zu lassen:
1. Maßbier ist kein Muttermilch-Booster
So durstig mich das Stillen auch ständig macht, Bier ist sicherlich kein Durstlöscher. Schon gar nicht in der Stillzeit. Alkohol und Stillen sind einfach kein Dream-Team. Auch wenn kleine Mengen vielleicht „irgendwann später okay sind“ – eine Maß auf Ex ist es definitiv nicht. Aber gut – Bier exen ist auf dem Oktoberfest eh absolut nicht gern gesehen.
2. Wiesn-Toiletten + Stillbrüste = Horrorfilm
Stell dir vor, du musst abpumpen – und was dir zur Verfügung steht, sind überfüllte Toiletten. 10 Minuten eine ekelig versiffte Toilette zu belagern in der du versuchst, beim Abpumpen hygienisch zu bleiben, während draußen jemand klopft und grölt: „Geh weiter jetzt!!“ ist jetzt nicht die Vorstellung bei der mir die Milch einschießt.
Ich sag nur: Pumpstress auf Endgegner-Level.
3. Dirndl + Still-BH = modisches Missverständnis
Klar, es gibt Still-Dirndl – aber so wirklich praktisch? Naja, ich weiß es nicht.
In einem vollgepackten Bierzelt diskret stillen oder abpumpen, während der Ausschnitt eh schon gefährlich tief hängt? Schwierig. Sehr schwierig. Ich möchte auch gar nicht wissen, wie viele dumme Sprüche sich eine stillende Mama auf dem Oktoberfest anhören müsste.
Ich bleibe also lieber bei meinem aktuellen Dresscode: Spucktuch statt Dirndlschürze.
4. „Ein Prosit“ triggert meinen Milcheinschuss
Jedes Mal, wenn die Blaskapelle zum „Prosit der Gemütlichkeit“ ansetzt, passiert es: Meine Brüste reagieren schneller als ich – und zack, Milchfleckenalarm! Und das dann auch noch auf der schönen Dirndlbluse. Denn an was erinnert mich die Kombi aus Schluck für Schluck + Gemütlichkeit? Na klar, an mein Baby, das gemütlich mit mir kuschelt während es trinkt.
Das ist wie mit Pavlovs Hund – nur mit nassen Flecken auf dem Shirt.
5. Schlafentzug + Menschenmassen = Aggro-Level hoch 10
Wer ein Baby zu Hause hat, weiß: Schlaf ist heilig.
Und wer kein Baby zu Hause hat, weiß nicht, wie wenig Geduld man mit gröhlenden Menschen, Ellenbogen im Rücken und überteuerten Wiesenpreisen haben kann, weil man wieder mal Nachts jede Stunde zum Stillen geweckt wurde.
Ich sag’s mal so: als Stillmamas bin ich keine Stimmungskiller, aber… ich muss halt wissen wie ich mir meine Energie einteile 😉
6. „Magst du wirklich gar nix trinken?“ – Doch. Wasser.
Diese Frage kommt IMMER.
Egal wie oft du sagst, dass du stillst – irgendwer meint’s „gut“ und drückt dir trotzdem ein Bier in die Hand.
Danke Gabi, aber ich bleib bei meinem prickelnden Wasser. Auch wenn ich dafür fast genauso viel zahle wie du für dein Bier.
7. Das Baby passt nicht in den Biergartenkorb
Ganz ehrlich: Ich könnte das Baby mitnehmen. Aber… find ich das wirklich eine gute Idee?
Der Lärmpegel, das Gewusel, die fragwürdigen Bänke zum Stillen, das Bier in Reichweite kleiner Babyhände? Und ich könnte noch mehr Gründe aufzählen. Welcher fällt dir ein? Verrate es uns in den Kommentaren!
Ich sehe uns beide schon weinend unter dem Tisch – aus unterschiedlichen Gründen.
8. Ich messe aktuell in einer anderen Maßeinheit: in Millilitern, nicht in Biermaß
Andere zählen Wiesn-Besuche, ich zähle abgepumpte Portionen.
Und wenn ich 120 ml geschafft hab, fühl ich mich wie eine Königin – auch ohne Kron(E)korken.
Meine Milchbar ist geöffnet, 24/7. Ganz ohne vorher schreien zu müssen: „O’zapft is!“.
9. Ich hab Angst, dass jemand auf meine Brust klopft und „Prost!“ ruft
Klingt komisch, aber auf der Wiesn ist nichts unmöglich 😉
Tja und was soll ich sagen… Stillbrüste im Dirndl… ehrlich gesagt will ich da keine unkontrollierten Interaktionen provozieren.
Stillbusen im Wiesn-Look? Dieser Anblick wird von einigen bestimmt gefeiert – ich halte mich lieber bedeckt im Schlabberlook zu Hause.
10. Ich hab einfach keinen Bock, mich zu rechtfertigen
Warum ich nicht trinke. Warum ich nicht mitgehe. Warum ich so müde bin. Warum ich gehe, bevor’s losgeht.
Als stillende Mama muss man sich für ALLES rechtfertigen – und das ist im Bierzelt nicht anders.
Weißt du was? Ich bleib lieber daheim. In Jogginghose. Mit Baby. Und vielleicht mit einer Brezn. Mein Bäcker ums Eck hat nämlich auch gute Brezn. Sogar in günstig.

Vielleicht bin ich nächstes Jahr wieder dabei – vielleicht auch nicht.
Aber dieses Jahr? Ist die Milchbar mein Zelt, die Couch mein Biertisch und mein Baby der beste Wiesn-Begleiter, den man sich wünschen kann.
Und du? Warst du schon mal als Stillmama auf dem Oktoberfest – oder bewusst nicht?
Ich bin sehr neugierig, wie andere Mamas das regeln, also lass mir gern einen Kommentar da! 👇
Immer wenn ich FOMO lese, muss ich an die Serie Wednesday denken. Sie hat nämlich FOBI (=fear of being included) und genauso geht es mir, allein wenn ich mir vorstelle auf das Oktoberfest zu gehen. 😅🤭
Ich stille zwar nicht mehr, habe mich aber in jedem deiner 10 Gründe wiedergefunden – und musste mehr als einmal schmunzeln. Danke dir für diesen Artikel, der mit einem Augenzwinkern auf ein doch recht ernstes Thema aufmerksam macht. Stillen in der Öffentlichkeit ist auch abseits des Oktoberfest für viele leider immernoch ein ziemlich großes Tabu.
Ahhhhahah – ich habe zwar Wednesday gesehen und richtig gut gefunden aber das mit dem FOBI ist mir nicht hängen geblieben. Finde ich richtig gut, das merk ich mir!
Und ja, das mit dem Stillen in der Öffentichkeit ist leider wirklich ein Thema. Und obwohl ich sehr gelassen damit umgehe, habe ich trotzdem auch manchmal das Gefühl mich dafür schämen zu müssen, mein Kind zu versorgen. Komisch.
Liebe Vero,
zum Thema Wiesn fällt mir auch so einiges ein, doch auch bei mir sind es eher einige alternative Tipps 🙂
Ganz abgesehen davon, ich verstehe dich nur zu gut, es gibt überhaupt keinen Grund sich für irgendetwas rechtfertigen zu müssen.
Danke für die sehr schmunzellustige Version eines „Wiesentages“ 🙂
Viele Grüße, Katja
Liebe Katja,
ja Alternativen hast du bestimmt viele auf Lager! Ich war zum Beispiel letztes Wochenende am Spitzingsee, dort kann man den Herbst auch schön verbringen 🙂
Danke für deinen lieben Kommentar!
Viele Grüße,
Veronika
Liebe Veronika,
aufs Oktoberfest bin ich noch nie gegangen und ich bin auch keine stillende Mama mehr. Aber ich musste beim Lesen dennoch schmunzeln. Auf ehrliche und humorvolle Weise zeigst du auf, was sich nicht so gut miteinander vereinbaren lässt, weil manches aber auch nicht gewollt ist. Obwohl es natürlich ist.
Toll, dass du so ein ernstes Thema mit so einem schönen Augenzwinkern aufgreifst.
Liebe Grüße
Mo
Deine 10 Gründe für dieses Jahr kann ich absolut nachvollziehen! Jetzt überlege ich gerade, wie ich mein Fernbleiben von diesem Trend-Event rechtfertigen kann: 1. Ich mag kein Bier, 2. Menschenmassen (gruselig), 3. Ich kuschel lieber mit meinem Hund als mit irgendeinem Angetrunkenen neben mir 🙂 Die Gründe müssen reichen!
Ich wünsche Euch beiden viele schöne(re) Momente auf dem Sofa!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Veronika,
Danke für diesen Beitrag, der mich doch an der ein oder anderen Stelle schmunzeln ließ. Stillen auf den Klos auf einem Volksfest (nicht nur Oktoberfest) stelle ich mir generell enormst schlimm vor. Hab das bei Freundinnen schon gehabt, die im Stadion abgepumpt haben, das war auch schon grenzwertig. Und die Kombi Dirndl und Still-BH stelle ich mir auch spannend vor.
Liebe Grüße, Miriam